And then, on the road again! Ab durch die Pampa auf die Autobahn.
Wir fuhren keine fünf Minuten auf der Autobahn, da sahen wir auf der rechten Seite eine riesige bunte, blinkende und mit allen Raffinessen ausgestattete Tankstellenwelt. Sowas Doofes.
Aber nun konnten wir fahren. Herrlich. Durch Wälder und Felder und unter Abermillionen belgischer Autobahnlampen hindurch. Die deutsche Grenze in fünf Kilometern endlich. „Pröttpöttpött“ – der Barkas wurde langsamer, lief nur noch auf zwei Pötten.
Kennt jemand diese ziemlich dolle Berg- und Talfahrt bei Lüttich?
Da wollt ich jetzt hoch und kam nicht.
Warnblinker. Randstreifen. Motor aus machen. Sch***e, Sch***e, Sch***e. Nicht daran denken was wenn. Motor kurz Ruhe gönnen. Deckel auf (Für nicht Barkasfahrer: die Motorhaube liegt zwischen Fahrer- und Beifahrersitz) Zündkerzen raus, Abstände korrigieren, schön putzen, wieder reinschrauben. Hoffen. Zündschlüssel drehen, alles was leuchten soll leuchtet, Zündschlüssel weiterdrehen …
„WRRRUMMM!“. Ich zwang das T-Shirt 10 Liter plötzlich ausgestoßenen Angst-, bzw. Erleichterungsschweiß aufzunehmen. Weiter ging’s. Hurra die deutsche Grenze (Ich habe mich noch nie so gefreut wieder in Deutschland zu sein!). „Brumm, brumm!“ – Die Sonne schien, die Vöglein zwitscherten, der Barkas rollte. Es war später Mittag. Der Sprit gimg zur Neige und der Magen, der nun nicht mehr soviel Aufregung verdauen musste, meldete sich und forderte Nahrungsaufnahme. Ich gab meiner lieben Freundin ein Zeichen, wir steuerten einen Rastplatz an, parkten. Meine Freundin stieg aus, kam zu mir und öffnete die Barkastür. Ich schaute sie gequält an und drehte den Zündschlüssel. Das Motorengeräusch erstarb. wir schauten uns an. Sagten nichts. Wir wussten beide das Gleiche.
Auf zum fröhlichen Magenfüllen.
Es war der erste Rastplatz nach dem Grenzübergang. Was für ein Drecksschuppen. Versifftes Restaurant, Pommes die nach fünf Wochen altem Fritierfett schmecken zu Preisen wie im Adlon. Vom Sch***haus gar nicht zu reden. Auf jeden Fall hat es diese Bezeichnung verdient. Nachdem wir unseren Magen gründlich verdorben und unsere Geldbörsen ordentlich geleert hatten, machten wir uns zögerlichen Schrittes auf zu unseren Fahrzeugen. Ich war skeptisch. „Ach, das geht schon, das war doch nur das Massekabel“, meinte meine Freundin. Ich nickte ergeben, nach all den Erfahrungen der letzten Wochen unfähig zum Widerspruch. Auto auf, reinsetzen, Zündschlüssel rein und drehen. „KLICK“ – „AAAAAAAAAAAARRRGH!!!!!“ „Du sitzt schon wieder auf dem Massekabel!“ „Hä? – Puh!“ Wieder aussteigen, Sitz anheben, Massekabel rausziehen. Wiederhinsetzen. Zündschlüssel drehen. „KLICK“ – „AAAAAAAAAAAARRRGH!!!!! (diesmal ein wenig hysterischer)“ Nochmal probieren. „Wrumm“ – Gottseidank!
Wieder ging es weiter. Jeder Kilometer der auf den Zähler kam war eine tonnenschwere Last, die von mir abfiel. Die Sonne schien, der Sprit wurde weniger. Zeichen geben, an die Tanke ranfahren. Motor aus (ogottogottogott). Tanken, zahlen, Motor springt nicht an. MOTOR SPRINGT NICHT AN???? „KLICK“ – aber diesmal kein „AAAAAAAAAAAARRRGH!!!!!“. Ich probierte nochmal den Anlasserüberbrückungstrick. Links von mir die Zapfsäule, rechts Benzinpfützen. Ich werde zum Killer: „Entweder überbrück ich erfolgreich und die Tankstelle explodiert oder die Tankstelle explodiert nur so. Naja, vielleicht springt auch der Wagen einfach mal an. HAHAHAHA (Kann man das Irre aus diese Lache herauslesen?).“ Ich legte mich unter den Wagen und sah die beiden zu überbrückenden Schrauben. „Ach das klappt schon!“ Zange an die Schrauben, Funken sprühen. Ich erwarte die Explosion, ich hör sie schon bollern. Ich hör sie schon bollern? Quatsch, das ist der Barkas – der Motor läuft und ich lebe noch! Kurzes Freudentänzchen und weiter geht’s Richtung Ostwestfalen-Lippe …